Minderwertigkeitsgefühle verstehen und heilen

Ich möchte heute über etwas reden, das leicht in den Verruf gerät, bei einem selbst (also auch bei mir) anhängig zu sein. Und dem stimme ich vollkommen zu! Ich weiß genau wovon spreche, wenn es um Minderwertigkeitsgefühle, Überlegenheitsgefühle oder gar um Überwertigkeitskomplexe, geht.

Jeder von uns, sei es der Gütigste, Klügste oder Weiseste kennt von sich (gelegentlich) das Gefühl der Verachtung, der Minderwertigkeit oder Unsicherheit (im Kontext des Vergleiches-den wir im Grunde lassen sollten!) bestimmten Dingen oder Situationen gegenüber.

Ich werde heute ein Wagnis eingehen und anhand einiger wenig „frisierter Beispiele“ zeigen, was „Minderwertigkeitsgefühle“ sind, was sie anrichten können und wie es zum Paradox der „Überlegenheit“ kommt. Vor allem aber, wie sie sich auf unseren Lebenserfolg auswirken können.

Ich möchte den psychologischen Scheinwerfer auf die großen Lebensfragen richten und versuchen zu erklären, wo die Ursachen von Ablehnung und Niederlage zu finden sind.

Was sind Minderwertigkeitsgefühle?

Menschen mit einem Minderwertigkeitskomplex fühlen sich unterlegen, klein und unbedeutend. Oft überschätzen sie auch die Leistungen anderer. Manche legen auch ein verstärktes, kompensatorisches Leistungs- und Machtstreben an den Tag, weil sie hoffen, damit die eigene Wertigkeit zu verbessern.

Viele Menschen mit Minderwertigkeitsgefühlen neigen zu Depressionen und manche sind sogar suizid gefährdet.

Warum ist das so?

Wiederholte Erfahrungen durch Fehler und eigenes Versagen prägen unsere Persönlichkeitsstruktur in negativer Weise.

Die Ursachen von Minderwertigkeitsgefühlen

Nach Sigmund Freuds Triebtheorie finden sich die Ursachen von Minderwertigkeitsgefühlen in der oralen Phase der Kindheit, wenn sie nicht ausgelebt bzw. befriedigt werden konnte. Bekamen wir als Babys etwa zu wenig Zuwendung oder wurden wir nicht gestillt, kann es zu einem Minderwertigkeitskomplex kommen. Viele Betroffene wurden in der Kindheit auch nur selten gelobt, dafür aber oft kritisiert.

Laut Paul Häberlin begünstigt allerdings ebenso eine allzu große Verwöhnung in der Kindheit, die Entstehung von Minderwertigkeitsgefühlen. Somit geht es auch in der Erziehung darum, die richtige Balance zu finden, um von derartigen Komplexen verschont zu bleiben.

Worum es geht

All unser Sein, unsere Persönlichkeit, unsere Identität, die die wir jetzt sind, ist zurückzuführen auf unsere Kindheit und unsere Erfahrungen. Das heißt es betrifft auch unsere individuellen Umstände in denen wir aufwuchsen und sämtliche erzieherischen Maßnahmen in unserem Leben und unserem sozialen Umfeld. Wenn wir nun an Minderwertigkeitsgefühlen leiden ist dies zurückzuführen auf Verwöhnung, ebenso wie auf Vernachlässigung all dieser Faktoren. Unser Selbstwert, der bei Minderwertigkeitsgefühlen geschwächt ist, speist sich aber auch daraus wie wir uns selbst wahrnehmen. Wie unsere Glaubenssätze sind, und wie es um unsere Selbstliebe bestellt ist. Ohne Wenn und Aber.

Wenn wir klein sind „nutzen“ wir all diese Einflüsse zur Konkretisierung unseres Lebensstils. Wir schaffen uns damit eigene Ziele im Leben, denen wir dann anhängen. Entsprechend denken, fühlen und handeln wir. Später lernen wir dem Herz zu vertrauen.

Ich möchte hier drei Typen der Entwicklung eines „typischen Lebensstils“ erklären

  1. Menschen, bei denen vor allem die Denksphäre die Ausdrucksform beherrscht, in der Psychologie die typischen Neurotiker. Hierunter fallen alle Zwänge (Putzen, Kontrollieren, Waschen, Ordnung…) sowie Psychosen (diverse Ängste).
  2. Menschen, bei denen die Aktivität im Vordergrund steht! Extraversion, im psychischen Extremfall sind dies Verbrecher und Selbstmörder.
  3. Menschen die von ihren Gefühls- und Triebleben beherrscht werden, hierfür treffen es wohl alle Formen der Sucht am ehesten.

Warum ein Gemeinschaftsgefühl wichtig ist

Weil der erste schöpferische Akt des Menschen, die Einordnung in den Gemeinschaftskreis ist. Zu diesem Akt werden wir als Kinder getrieben. Durch unser Minderwertigkeitsgefühl, sowie unter Gebrauch unserer Fähigkeiten.

Diese Einordnung ist in jedem Falle verschieden. Aber sie ist zugleich eine Bewegung, die ein Ziel in sich trägt, das Ziel der Überwindung eines Mangels hin zur Sicherheit.

Der Widerspruch und das schaffende Minderwertigkeitsgefühl

Es gibt auch einen existierenden Widerspruch in der Entwicklung bzw. Erziehung. Dieser Widerspruch erfüllt die Menschheit entweder mit kleinlichen Zänkereien oder aber mit gewaltigen Kämpfen. Die Strebenden bauen auf und tragen zur Wohlfahrt der Menschheit bei.

Dennoch sind die Widerstrebenden nicht wertlos. Durch ihre Fehler und Irrtümer, die kleine und größere Kreise schädigen, zwingen sie die anderen, stärkere Anstrengungen zu machen. (Konkurrenz, Scharlatanerie usw.)

„So gleichen sie dem Geist, der stets das Böse will, und doch das Gute schafft.“  Johann Wolfgang Goethe

Sie erwecken den kritischen Geist der anderen und verhelfen ihnen zu besserer Einsicht. Damit tragen sie zum SCHAFFENDEN Minderwertigkeitsgefühl bei.

Fazit: Jeder ist wertvoll

Die Richtung der Entwicklung des Einzelnen und der Gemeinschaft ist durch den Grad des Gemeinschaftsgefühls vorgeschrieben. Dadurch ist der Standpunkt von richtig und unrichtig gewonnen. Es zeigt sich ein Weg auf, der sowohl für Erziehung und Heilung, als auch für die Beurteilung von Abwegigkeit, eine überraschende Sicherheit bietet.

Hier macht das Leben die Testprüfungen; jede kleinste Ausdrucksbewegung kann man auf Richtung und Distanz zur GEMEINSCHAFT prüfen.

Dennoch ist dies kein Urteil gegen den Einzelnen, nein, keine Schuldzuweisung! Denn dieses Dilemma betrifft einen Mangel in unserer Kultur, an deren Mangelhaftigkeit alle anderen mitschuldig sind. Wir können nur auffordern, an der Behebung mitzuarbeiten.

Das ich dich heute überhaupt dazu aufrufe, natürlich im vorteilhaften Sinne, an das Gemeinschaftsgefühl selbst zu denken, liegt an dem gering entwickelten Grad unserer Bewusstheit. Weg von der Gemeinschaft hin zu immer mehr Individualität, trotz Globalisierung. Ist Personal Branding und Sichtbarkeit damit ein Widerspruch in sich? Ja und Nein, denn es kommt ganz auf die Art und Weise des Brand Marketings an.

Symptome der Minderwertigkeitsgefühle

Minderwertigkeitsgefühle können sich auch in Symptomen ausdrücken, mit denen man andere (unbewusst) auf sich aufmerksam machen will. Dazu gehören überhöhte Selbstdarstellung, wie wir es immer öfter auf Sozialen Plattformen wie Instagram, Facebook, TikTok, LinkedIn u.v.m. sehen.

Starke Minderwertigkeitsgefühle können ebenso zu Beziehungsarmut, Liebesunfähigkeit, einseitiger Abhängigkeit vom Partner, Soziophobie und zu ständiger Angst, etwas falsch zu machen, u.s.w. führen.

Das Drama Dreieck und Minderwertigkeitsgefühle

Zudem kommt es nicht selten zu Kompensationsverhalten, in dem manche in wahrnehmbare Opferrollen schlüpfen, wie es im Drama-Dreieck dargestellt wird.

Das Drama Dreieck beschreibt ein grundlegendes, in vielen Märchen und Heldensagen klassisches Beziehungsmuster zwischen mindestens zwei Personen, die darin jeweils die Rollen des

  • Opfers
  • Täters oder Verfolgers
  • Retters

einnehmen.

Hier gelten dann die „Spielregeln“ der jeweiligen Rollenerwartung, die vom Rollenträger durch die Wahl seiner Rolle instinktiv befolgt werden. Dabei übernehmen die Beteiligten diese Rollen aus der inneren Notwendigkeit des Musters heraus, sie „spielen“ diese Rollen nur, sie „sind“ sie nicht.

Beispiel Drama Dreieck

Nehmen wir an, du schlüpft z.B. instinktiv in die Rolle der RetterIn, weil du dich um deine beste Freundin kümmerst, die sich gerade in einer Opferrolle befindet, weil sie Stress mit ihrer Beziehung hat. Dann bist du Teil des Drama Dreiecks. Raus kommst du nur, in dem du dich um deine eigenen Probleme kümmerst, und deine Freundin dazu bringst, selbst die Lösung für ihre Problem zu finden.

Solche Muster werden teilweise (zumindest in gewissem Maße) auch gezielt manipulativ „eingesetzt“. Oft sehen wir das der Politik, oder in Familiendramen.

Männer und Minderwertigkeitsgefühle

Männer zB. neigen besonders in jungen Jahren dazu, ihre Minderwertigkeitsgefühle in nach außen gerichtete Aggressivität zu zeigen (Schlägereien), oder auch durch den übermäßigen Konsum von Alkohol. Oder das Minderwertigkeitgefühl zeigt sich in der Flucht in Statussymbole (Uhren oder Kleidung bestimmter Marken) oder im Kauf unangemessen teurer Wertgegenstände (schnelle Autos).

Frauen und Minderwertigkeitsgefühle

Frauen neigen eher zu einer nach innen gerichteten Aggressivität (u.a. die Depression), dass heißt es gehen die Freude und das Interesse am Leben verloren. Das Selbstwertgefühl, die Leistungsfähigkeit und auch das Einfühlungsvermögen als Faktor der Emotionalen Intelligenz, bleiben auf der Strecke. Die Lebensfreude und Lebensqualität sind dadurch oft beeinträchtigt. Deshalb sollten sich Frauen fragen, was hat dieses funktionieren Müssen, mit ihrem Leben zu tun?

Generell wird auch Arroganz als gesichertes kompensatorisches Zeichen eines Minderwertigkeitskomplexes, bei beiden Geschlechtern, angesehen.

Fragen zu Minderwertigkeitsgefühlen

Hast du dir schon mal bewusst folgende Fragen gestellt:

  • Liebe ich mich OHNE Einschränkungen, so wie ich bin?
  • Kenne ich mich selbst wirklich?
  • Interessiere ich mich für mich selbst und für mein Wohlergehen?
  • Lebe ich mein wahres Selbst?
  • Bin ich authentisch?
  • Fühle ich mich von meinen Liebsten / Anderen die mir in meinem Leben begegnen geliebt, genau so wie ich bin?

Wie sagte einst Wilhelm Busch:

„Was ist das Schwerste im Leben zu erreichen? Sich selbst auf die Schliche zu kommen.“Wilhelm Busch

YEP! Doch Fakt ist leider, die meisten Menschen rennen vor sich selbst davon! Sie haben förmlich Angst sich selbst zu begegnen. Und das größte Manko bei dieser Angst ist das VERTRAUEN. Das größte Defizit bei der in Folge aufkommenden Frustration ist Toleranz.

Vertrauen und Minderwertigkeitsgefühle

Doch wie bauen wir mehr Vertrauen in uns auf?

Indem wir uns selbst besser verstehen lernen, und die drei Faktoren kennen, die Vertrauen ausmachen:

Vertrauen

  • in uns selbst.
  • in Andere.
  • ins Leben.

Wie vergrößern wir unsere Toleranz? In dem wir motiviert über den Tellerrand blicken!

Wie schaut das aus? Durch die Erweiterung unserer Wahrnehmung und damit durch die Erweiterung unseres Bewusstseins.

Wie erweitern wir unsere Wahrnehmung?

In dem wir die Vergangenheit loslassen und Neues ausprobieren! Wenn wir nicht wissen wie, dann können wir fragen. Zum Glück gibt es die Kommunikation!

Was ist Neu? Alles was wir noch nicht kennen!

Minderwertigkeitsgefühle sind menschlich.

Mensch sein heißt: Sich minderwertig fühlen. Menschsein heißt, ein Minderwertigkeitsgefühl zu besitzen.“Alfred Adler

Jedes Kind verrät durch seine Bewegungen und sein Tun, das Gefühl seiner Unzulänglichkeit. Es strebt nach Vervollkommnung, nach der Lösung seiner Lebensanforderungen.

Genauso könnten wir die geschichtliche Bewegung der Menschheit, als die Geschichte von Minderwertigkeitsgefühlen und seiner Lösungsversuche ansehen.

Einmal in Bewegung, ist die lebende Materie stets darauf aus, von einer Minussituation in eine Plussituation zu gelangen.

Diese Bewegung ist darauf ausgerichtet, zur Bewältigung der äußeren Welt zu gelangen, nicht zu einem Ausgleich, und schon gar nicht zu einem Ruhezustand (also dem Tod).

Freud sagte, dass der Tod die Menschen anzieht, dass sie sogar von ihm träumen. Dies ist allerdings eine Auffassung von voreiliger Antizipation! Somit lassen wir das!

Doch es kann nicht daran gezweifelt werden, dass es Menschen gibt, die den Tod einem ringen mit äußeren Umständen vorziehen. Dies ist der Fall, weil sie in „ihrer Eitelkeit“ die Niederlage fürchten. Ist das nicht traurig?!!!

Hier dreht es sich um Menschen, die sich ZU SEHR nach Verwöhnung sehnen, nach persönlichen Erleichterungen, die durch andere Bewerkstelligt werden sollen!

Es gibt in unserer Gesellschaft stets eine Abspaltung. Sie ist gekennzeichnet durch Kinder, junge Generationen und Alte. Diese Abspaltung muss als Lebenssicherung gesehen werden.

Menschen streben nach Sicherheit

Der Mensch strebt nach Sicherheit und Zuwendung um Minderwertigkeitsgefühle zu vermeiden

Aber auch unsere ständig wachsende Kultur, alles was uns umgibt, weist auf Sicherungstendenz hin. Es zeigt den Menschen in der andauernden Stimmungslage eines Minderwertigkeitsgefühls, das stets unser Tun und Handeln anspornt, um zu noch größerer Sicherheit zu gelangen.

Lust oder Unlust sind hierbei vor allem der Balsam bzw. die Hilflosigkeit auf diesem Wege.

Ständiges Streben nach Sicherheit drängt zur Überwindung der gegenwärtigen Realität zugunsten einer Besseren. Ohne diesen Strom der vorwärtsdrängenden Kultur wäre das menschliche Leben unmöglich. Doch wie sicher ist Leben? Es gibt nirgends garantieren!

Fakt ist, der Mensch wäre dem Ansturm der Naturkräfte unterlegen, wenn er sie nicht zu seinen Gunsten verwendet hätte. (Klima, künstliche Behausung, künstliche Zubereitung von Speisen…)

Unser Leben ist nur gesichert bei Arbeitsteilung und genügender Vermehrung. Unser Geist und unser Körper arbeiten stets auf Überwindung und auf Sicherung! Soweit so gut!

Und jedes Kleinkind steht von Natur aus unter dem Zwang der Entwicklung nach Aufwärts, dieser natürliche Zwang treibt seinen Körper und seine Seele zum Wachstum an!

Seine Kleinheit, seine Schwäche, der Mangel an selbstgeschaffenen Befriedigungen, die kleinen und großen Vernachlässigungen sind ALLERDINGS DIE individuellen Stachel für die Entwicklung seiner Kraft.

Und genau dieses „Spiel“ auf Zukunft gerichtet, schafft sich gar neue, eigene Lebensformen, baut ständig ins Leere der Zukunft, getrieben vom Zwang der Überwindungsnotwendigkeit.

Überprüfe deine innere Lage in Bezug auf deine Motivation:

Typisch für unzureichende Antriebskraft ist folgender Satz:

„So kann es nicht mehr weitergehen!“

Aber ich sage dir, OH JA UND WIE es kann!

Es wird nämlich so lange so weitergehen, bis du dich voll und ganz dazu entschließt, es nicht mehr so weitergehen zu lassen!

In der Bibel fragte Jesus:

Minderwertigkeitsgefühle – im Altertum – Willst du wirklich gesund werden? Mit allen Konsequenzen

Willst du gesund werden?

Die Antwort war hier allerdings nur scheinbar selbstverständlich.

Denn er fragte weiter: Willst du gesund werden, mit allen Konsequenzen, die es für dich haben kann?

Also physisch, psychisch, seelisch, inklusive den „neuen Aufgaben und Anforderungen……ansonsten aber ganz der Alte bleiben?

Und dies kann ich nun ummünzen auf den Erfolg.

Willst du erfolgreich sein?

Aber, willst du erfolgreich sein mit allen Konsequenzen, die dieser Erfolg für dich haben kann?

Menschen habe eine starke Affinität zu dem Spiel:

„Wasch mich bitte, aber mach mich nicht nass.“ Das funktioniert nicht!

Klar wollen die Menschen einerseits ihr Problem beheben, aber sich selbst innerlich verändern, das liegt den meisten nicht wirklich.

Persönlichkeitsentwicklung und Minderwertigkeitsgefühle

Erfolg ist immer mit Persönlichkeitsentwicklung verbunden.

  • Wer ist Erfolgsfaktor Nummer 1?
  • Ich selbst!
  • Also kann nur ich mich wirklich motivieren!

Eine typische Geisteshaltung in der Motivation ist die Erwartung das sie primär von außen, damit also von Coaches oder anderen kommen sollte. Sie solle uns auf mysteriöse Weise erfassen und in uns eindringen.

Und wenn wir nicht motiviert sind, dann stimmt was mit den Umständen, dem Wetter, dem Trainer, oder sonst was nicht…

movere, ist ein lat. -TU Wort- mit der Bedeutung> (sich) bewegen.

Es geht darum, dass ich mich bewege, also eine aktive Tätigkeit vollziehe.

Wir können somit nicht erwarten uns zu einer Veränderung, wie in einem Kinderwagen hinschieben zu lassen. Sieht aber lustig aus, wenn lauter Erwachsene in Kinderwagen sitzen und schimpfen, wie die Rohspatzen, weil keiner kommt und sie anschiebt.

Der nüchterne Betrachter kommt also nicht umhin, festzustellen, dass sie doch eigentlich schon selber laufen müssten, stimmts?

Wie können wir unserer Motivation aber aufhelfen?

CG Jung sagte mal:

„Die Seele ist konservativ. Nur die aller schärfste Not vermag sie aufzuschrecken.“Carl Gustav Jung

Menschen aber kleben an ihren Gewohnheiten. Und oftmals leider an den weniger Guten!

Niederlagen + Schmerz + Veränderung

Ein Beispiel aus der Traumdeutung in meiner Arbeit:

Mein Klient sah sich in einem tiefen Keller selbst in einer Bratpfanne mit heißem Fett sitzen.

Er reagierte aber erstaunlicherweise ganz gelassen auf diesen Anblick. Auf meine Frage, ob er sich nicht aus dieser misslichen Lage befreien wollte, sagte er: „Ach, es könnte schlimmer sein, es geht schon noch.“ Also ganz offenbar war der innere Leidensdruck nicht groß genug.

Es klingt paradox, aber es stimmt leider. Eine der mächtigsten Triebfedern auf dem Weg zur Veränderung sind Not und der damit verbundene Schmerz. Also auch Niederlagen. Es ist allerdings fundamental wichtig ihn wahrzunehmen. Er kann uns nämlich mächtig mobil machen!

Beispiele für starke Minderwertigkeitsgefühle

Ein Mann leidet an Sinnlosigkeitsgefühlen und überdeckt seine Leere mit Alkohol. Er täte gut sich die Schmerzursachen: also Leere und die Physischen Folgen des Alkoholkonsums so gut es geht zu veranschaulichen.

Die Folgen vor Augen führen heißt, alles im Detail ansehen. Auch, wie es mit ihm in 20 Jahren aussieht, wenn es so weitergeht, wäre sinnvoll!

Und er sollte sich auch sagen, dass er mit der Zeit auch immer mehr von dem Stoff brauchen wird.

Das gleiche gilt mit anderen Süchten, wie Rauchen oder Fresssucht.

Minderwertigkeitsgefühle können sich auch in Symptomen ausdrücken, die Signale sein können, mit denen man andere (unbewusst) auf sich aufmerksam machen will. Diverse Süchte gehören zu solchen Signalen.

Voreingenommenheit und Minderwertigkeitsgefühle

Eine anderes Beispiel dreht sich um einen Mann, der hin und wieder zur Aggressivität neigte. An einem schönen Frühlingsmorgen war er auf dem Weg zu seiner Baustelle, wo sein Haus gebaut wurde. Alles war in bester Ordnung- die Sonne schien, er war gut gelaunt und motiviert. In welcher Hinsicht? Irgendwie allgemein, er war einfach „gut drauf“, wie man so sagt.

Je näher aber sein Kontrollbesuch auf der Baustelle rückte, desto stärker bewölkte sich sein Lebensgefühl. Unlust und Missmut stiegen in ihm auf, wenn gleich gegen nichts Konkretes. Er hielt also sein Auto an, stieg aus, atmete tief durch und sog die Frühlingsluft ein. Mit jedem Ausatmen ließ er den Verdruss ein Stück weichen, mit dem Einatmen nahm er frische Energie auf.

Doch kaum saß er wieder im Auto, kam die Übellaunigkeit erneut hoch. Er begann darüber nachzudenken was bloß mit ihm los war? Was um alles in der Welt verdunkelte ihm seine eben noch vorhandene Freude und Motivation?

Angestaute, unterdrückte Wut

Dann dämmerte es ihm, dass es mit der bevorstehenden Baustellenvisite zusammenhing! Er bemerkte, dass er sich bereits im Anmarsch dorthin, ohne jeden Blick auf die Tatsachen, schon sicher war: „Die haben wieder nur Gepfuscht!“ und diese vermeintliche Gewissheit versetzte ihn in Rage. Er spürte seine aufsteigende Aggression gegen die vermeintlichen Pfuscher auf seinem Bau und nahm die unterschwelligen, wütenden Selbstdialoge mit den Handwerkern war, denen er sich mit einer merkwürdigen Lust hingab!

Er horchte weiter in sich und erkannte, dass der Ärger über den Bau nur ein Symptom war. Zwar entzündete er sich an dieser leidigen Situation, sie kam aber aus einer Tiefe in ihm selbst, die mit dem Bau letztlich nichts zu tun hatte.

Die vermeintlichen Pfuscher waren nur willkommene Zielpunkte seiner unterdrückten Wut. Er betrachtete den nagenden Groll in sich noch tiefer und spürte, dass er es war, aus dem heraus er „irgendwie gegen alles“ sein konnte und ihm wurde klar: „Du bist innerlich einfach viel zu wütend dagegen – gegen das Leben! Da ist ein knurriges, bissiges undifferenziertes Nein in Dir! Das war der Stoff, aus dem die Wolke war, die sich vor sein motivierendes Lebensgefühl geschoben hatte.

Er erkannte er müsse sich entscheiden.

Du hast die Wahl – Ja oder Nein zum Leben

Ja oder Nein zum Leben, nur in ihm selbst lag es, den Tag heute und jeden weiteren Tag einfach zu mögen, oder eben nicht.

Er baute dieses Wissen in sein Leben ein und es gab nicht immer gute Tage. Dennoch erkannte er, dass seine Motivationslosigkeit nicht nur ein blindes Schicksal ist, sondern ganz wesentlich von seiner inneren Haltung abhängt.

Und er machte noch eine Entdeckung, je liebevoller er einem neuen Tag begann, desto stärker wurde sein Wunsch, aus diesem sich selbst Gelingendes zu gestalten.

Er spürte einen zunehmenden Wunsch nach erfülltem Dasein und Achtung vor der Schöpfung. Er stellte fest, dass eine liebevolle Grundhaltung dem Leben gegenüber eine starke Motivationsquelle ist.

Positive Selbstkritik und Minderwertigkeitsgefühle

Zur Liebe gehört auch der Zorn. Er ist ihre Rückseite. Zorn ist anders als Wut oder Hass. Hass will Leben bewusst zerstören. Wut spritzt blind und undifferenziert in jede Richtung.

Zorn ist anders. ER ist weder für noch gegen das Leben. Zorn will von innen heilen, fördern und erhalten. Genau deshalb richtet er sich gegen Seins- und Verhaltensweisen, die destruktiv sind. Liebe in ihrer Ausprägung als Zorn ist eine weitere machtvolle Motivationskraft!

Zorn bewusst entwickeln

Wir sollten diesen Zorn deshalb hin und wieder mal aus uns selbst entwickeln. Vor allem wenn wir sehen, was für ein schlaffes, leeres und motivationsloses Leben wir uns so über die Jahre hinweg so zusammengelebt haben.

Zuweilen ist es nötig, mit der inneren Faust mal kräftig auf den inneren Tisch zu hauen und sich selbst klar zu machen:

„Es reicht!“ Das lasse ich mir von mir selber nicht mehr gefallen! Jetzt ist Schluss damit! Auf geht`s!“

Es geht nicht um eine aggressive Selbstbeschimpfung, sondern um Mobilisierung von Liebe!) Liebe kann nämlich zornig KLARTEXT sprechen!Doreen Anette Ullrich

Beziehungen und Minderwertigkeitsgefühle

Jeder von uns ist eine Quelle aus der Motivation fließen kann.

Doch nicht jedes Verhältnis zu einem anderen Menschen ist per se eine treibende Kraft. Im Gegenteil, so manche unserer Beziehungen lähmen uns mehr als das sie uns in guter Weise bewegen. Es lohnt sich daher nach solchen Verbindungen zu fahnden und sie schleunigst zu beenden, sonst entwickeln sie sich zu feinen Spinnennetzen, in denen wir kleben bleiben und uns hoffnungslos verfangen können.

Der inneren Stimme vertrauen

In einem speziellen Fall bekam ein Klient von mir während einer Session mal eine unmissverständliche Aufforderung aus seinem eigenen Unterbewussten. Er lebte mit einer Partnerin zusammen, die ihm immer weiter in die Apathie trieb. Als er eines Abends mal wieder niedergeschlagen und motivationslos auf dem Sofa saß, hörte er aus seinem eigenen (unbewussten) „Off“ eine Stimme akustisch ganz deutlich vernehmbar zu sich sagen:

„Du musst hier weg, sonst gehst du zugrunde!“Ein Klient

Er folgte ihr. Jahre später erkannte er, dass diese Stimme ihn vor dem Tod im Leben, vielleicht sogar vor dem physischen Tod bewahrt hatte.

Beziehungen als Motivationskraft bei Minderwertigkeitsgefühlen

Fakt ist, wir sind glücklicher in wohltuenden und förderlichen Beziehungen. Nach ihnen sollten wir Ausschau halten, und die hegen und pflegen.

Und sie sind unsere Motivationskraft, weil wir in ihnen Liebe finden, und Wertschätzung, die wir zum Leben brauchen. Kaum etwas motiviert uns stärker, wer wüsste das nicht?

„Und sie sind es deshalb, weil wir in ihnen auch Liebe in Form des Zorns erfahren können. Konstruktive Kritik. Wir sollten uns offen halten für solche Begegnungen und eine innere Bereitschaft entwickeln, uns die Wahrheit über uns selbst auch mal sagen zu lassen.“Doreen Anette Ullrich

Konsequente Tage einlegen

Eine weitere Möglichkeit für eine positive Eigenmotivation ist, z.B. einmal in der Woche einen konsequenten Tag einzulegen. Wem das zu viel ist, der kann mit einem halben Tag beginnen oder einer Stunde. Wichtig ist nur in dieser Zeit nur das zu tun, was wir wirklich wollen.

Das heißt: Ich wache morgens auf. „Eigentlich wollte ich ja Sport treiben“ denkt es in mir, „Aber nicht jetzt gleich, es hat noch Zeit.“ Ist der nächste Impuls, es ist noch so gemütlich und überhaupt….

Nur einmal im Monat, (oder in der Woche) solltest du deshalb DOCH bzw., TROTZDEM aufstehen! Ohne innere Diskussion, einfach so, ohne viel nachzudenken!  

Schiebe einfach das Selbstmitleid beiseite und tue es!  Die einfachste Selbstmotivation ist, dass, wozu man sich bewegen will, schlicht und ergreifend zu tun!

Nun, wie kann ich mich zu einem Tun motivieren? Das lässt sich nicht so ohne weiteres mit „Tu es einfach!“ beantworten.

Sondern mach dir bewusst:

Frage dich bei Minderwertigkeitsgefühlen: Wie spät ist es in meinem Leben, um diesen Umstand zu ändern.

  • Wie spät es (in deinem Leben) schon ist!
  • Nimm das Leben bewusst als Geschenk wahr!

Wie sagte Martin Luther einst:

„Wenn es den Teufel nicht gäbe, würde alle Menschen innerhalb eines Tages gläubig werden.“Martin Luther

Mittelalterliche Wahrheit umgemünzt: Gäbe es die machtvollen Widersacher in uns nicht, dann würden wir im Handumdrehen das tun, was wir „eigentlich“ tun wollen, stimmt`s?!

Erfolg in Moll oder Dur?

Wie es in einer Oper oder Symphonie ein Thema gibt, das immer wiederkehrt und im Hintergrund immer mitklingt, so existiert auch für den Erfolg im Leben eine individuelle Hintergrundmusik, die auf lange Sicht, und damit meine ich Jahrzehnte den Erfolgstrend bestimmt.

Doch bevor wir innerhalb dieses Trends die verschiedenen Erfolgsphasen durchlaufen können, müssen wir heraushören, ob diese Hintergrundmusik in Dur oder Moll gespielt wird. Die Hintergrundmusik des Erfolges besteht aus zwei Komponenten:

Kampf oder Leichtigkeit

5 Tipps für mehr Selbstliebe

  1. Sei dir bewusst, Du hast immer die Wahl: Kampf mit dir selbst oder die Leichtigkeit des Seins
  2. Akzeptiere Situationen und Umstände, erst mal wie sie sind, und treffe keine voreiligen Schlüsse
  3. Mach deine Intuition zu deinem besten Freund
  4. Schreibe einen Liebesbrief an dich selbst
  5. So wie du bist, bist du wunderbar, Visualisiere diese Selbstannahme

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Alles wird gut, und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht fertig.:)

Bis zum nächsten mal,

Alles Liebe

Deine Doreen

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