Kontrolle loslassen

In einer Welt, die oft von Hektik und Stress geprägt ist, ist das Loslassen von Kontrolle eine wertvolle Fähigkeit. In diesem Beitrag erfährst du, warum es so wichtig ist, Kontrolle loszulassen.

Wann die Kontrolle beginnt

Die Kontrolle über unser Leben fängt früh an. Allerdings sind wir, wenn wir geboren werden noch völlig frei davon. Wir kennen noch keine Angst und auch unser Ego ist noch nicht entwickelt. Wir vergleichen uns mit keinem und sind frei von den Erwartungen der Außenwelt. Dennoch dürfen wir nicht den Einfluss unserer Umwelt auf unsere Entwicklung nicht unterschätzen. Von unseren Eltern, Lehrern und Freunden lernen wir was vermeintlich richtig, falsch und gefährlich ist, oder was wir angeblich lieber lassen und tun sollten. Und ehe wir uns versehen, kommen wir an unsere Grenzen. Symbolisch werden uns Ketten angelegt, die uns in Entscheidungen und Handlungen einschränken. Sie halten uns davon ab, unser volles Potenzial zu entfalten und uns auf die Suche nach unserem tiefen Lebenssinn zu machen.


Verhaltensmuster und Kontrollmechanismen kennenlernen

Deshalb ist es ganz spannend mal ein wenig in unseren anerzogenen inneren Verhaltensmustern nach zu graben. Schauen wir uns jetzt doch mal unsere (un)bewusst aufgebauten Kontrollmechanismen an.

Es kann nämlich sein, dass du über die Jahre der Erziehung und Eingliederung ins System, den Kontakt zu deiner inneren spirituellen Kraftquelle verloren hast.

Meist passiert das natürlich unbewusst über die Jahre. Aber auch immer dann, wenn wir uns in Stresssituationen befinden. Wenn wir ängstlich sind und wenn wir glauben, wir müssten das Verhalten unserer Mitmenschen kontrollieren.

Allerdings sind diese Momente eine gute Gelegenheit nicht nur herauszufinden wie wir selbst ticken, sondern auch auf welche Weise wir andere Menschen versuchen zu kontrollieren. Welche unbewussten (oder nicht selten auch bewussten) „Kontroll-Dramen“ wir quasi selbst anwenden.


Kontrolle durch Schuldgefühle erreichen

Es kann zum Beispiel sein, dass wir versuchen Kontrolle über andere zu gewinnen – indem wir ihnen Schuldgefühle einreden – weil die anderen angeblich nicht genügend für uns getan haben.

Dann schlüpfen wir in die Rolle des armen ICH. In diesem Fall gewinnen wir Energie, sobald die anderen sich auf diesen „Schuld-Trip“ einlassen und uns ihre Aufmerksamkeit widmen.


Passive Kontrolle auf andere ausüben

Manchmal versuchen wir auch auf passive Weise zu kontrollieren, in dem wir in die Rolle des distanzierten, geheimnisvollen und unverbindlichen „der oder die Unnahbare“ schlüpfen. Dabei hoffen wir Aufmerksamkeit zu erlangen, indem wir andere versuchen dazu zu bringen, uns quasi hinterherzulaufen, um hinter unser großes Geheimnis dieser Distanziertheit zu kommen.


Kontrolle durch das Nachweisen von Fehlern

Die aggressive Variante des Kontrollverhaltens besteht darin, anderen Fehler nachzuweisen, so dass sie sich uns gegenüber gehemmt und überwacht fühlen. Damit schlüpfen wir in die Rolle eines „Vernehmungsbeamten“. 


Kontrolle durch Einschüchterung

Die aggressivste Form der Kontrolle ist, in die Rolle des „Einschüchterers“ zu steigen, um dadurch Aufmerksamkeit zu erzwingen.


Das eigene Kontrolldrama ausmachen

Wenn du es vermeiden willst dich immer wieder unbewusst in diese „Kontroll-Dramen“ zu verwickeln – ist sollest du zunächst versuchen dein ganz persönliches „Kontrolldrama“ zu identifizieren. Damit wirst du dir Klar darüber, wann du diese Manipulationen anwendest.

Deine Kontrollmuster wirst du am besten durch Ehrlichkeit zu dir selbst erkennen. Deine Familie, Freunde, aber auch andere Menschen können diese Muster an dir (auch) erkennen/ erfühlen. Doch re_agieren tun sie dann natürlich mit ihren eigenen persönlichen Kontrollmustern bzw. (Stressabwehr)mechanismen. Ausdrücken tut sich dies nicht selten in Streit, Machtkampf oder Ablehnung.


Warum ist das erkennen der Kontrolle und deren Muster wichtig?

Warum sollten wir versuchen unsere Kontrollmuster zu erkennen? Weil (un)bewusste (negative) Gewohnheiten erst dann die Macht über uns verlieren, wenn wir uns über sie klarwerden.

Damit haben wir die Chance jene Perioden ausdehnen, in denen unsere Verbindung zu unserem inneren Vertrauen stabil ist, so dass wir offen für unsere wahre Lebensaufgabe, unsere Bestimmung, sind.


Um dir selbst, in Bezug auf deine persönliche Lebensaufgabe ein Stück näher zu kommen, hilft dir vielleicht folgende Technik:


Die Lust und Notwendigkeitsbilanz

Keine Lust zuDer VorteilBewertung
Beispiel: Ich bin in einer Beziehung, aber eigentlich unglücklichIch fühle mich in der Beziehung sicherer3
  • In die linke Spalte schreibe bitte auf, was du des Öfteren machst, dir aber überhaupt keinen Spaß oder keine Freude (mehr) macht. Weil du es aber notwendig findest, tust du es trotzdem. Z.B. schreibst du in die linke Spalte: Ich bin in einer Beziehung, aber eigentlich unglücklich.
  • In die mittlere Spalte schreibst den den (möglichen) Vorteil dieses Tuns. Ich fühle mich in dieser (aber) Beziehung sicherer.
  • In die rechte Spalte schreibst eine Zahl von 1-10. 1 heißt, dass du mit der Situation gut leben kannst, selbst wenn es nicht schaffst eine wichtige Änderungen durchzusetzen (Paartherapie, Trennung). 10 bedeutet, dass dir diese Notwendigkeit so sehr zu schaffen macht, dass du es nur erduldest, weil dir zB. der Vorteil (Sicherheit) aus der mittleren Spalte > sehr, sehr viel wichtiger ist.


Worauf du bei der Bilanz achten musst

Gib Aufmerksamkeit und Geduld auf die mittlere Spalte, weil des manchmal gar nicht so einfach ist, Vorteile in einer unglücklichen Beziehung zu finden.

Doch es lohnt sich, sich hierfür Zeit zu nehmen. Du wirst so manche Themen erkennen, die schon in Vergessenheit geraten sind. Und – es ist eine sehr gute Übung zu lernen –  auch solchen Situationen etwas Positives abzugewinnen, die auf den ersten Blick nur negative Gedanken aufkommen lassen.


Die Auswertung der Kontrollbilanz

Wenn du fertig damit bist, sieh dir in Ruhe die Zahlen deiner Bewertung an. Dann nimm dir einen roten Leuchtstift und markiere alle Zahlen, die größer sind als FÜNF.

Jetzt liegt es an dir, dafür zu sorgen, dass du diese Dinge entweder zukünftig unterlässt, oder aber dafür sorgst, dass es jemand anders für dich macht.

Diese Bilanz wurde von Lothar Hirneise entwickelt und hat vielen geholfen, ihr Leben massiv zu erleichtern und klarere Entscheidungen zu treffen.

Viel Spass bei deiner Lust- und Notwendigkeitsbilanz.

Bis zum nächsten Mal,

Deine Doreen
aus der Digital Coach Academy

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert